John Dee

Ein Porträt von John Dee (16. Jahrhundert), Künstler unbekannt. Angeblich zeigt es Dee im Alter von 67 Jahren. Es gehörte seinem Enkel Rowland Dee und später Elias Ashmole, der es der Universität Oxford vermachte.

John Dee (* 13. Juli 1527 in London; † 1608 oder 1609 in Mortlake-Surrey) war ein englischer Mathematiker, Astronom, Astrologe, Geograph und Mystiker. Unter Königin Maria I. wurde Dee der schwarzen Magie, Zauberei und Verrat angeklagt. Nach Marias Tod wurde er von der Thronfolgerin Elisabeth I. zum Hofastrologen und königlichen Berater ernannt. 1564 unterrichtete er Elisabeth I. in Astrologie und beriet ihre führenden Minister Francis Walsingham und William Cecil.

In seinem 1564 veröffentlichten Buch führte er mithilfe der Mathematik, Kabbala und Alchemie die Schöpfung auf eine Einheit aus Punkt, Linie und Kreis zurück.

Dee widmete sich der judäo-christlichen Magie, Astrologie und hermetischen Philosophie und im Bemühen um Kontaktaufnahme mit Engeln assistierte ihm von 1582 bis 1587 das Medium Edward Kelley. Aus dieser Zusammenarbeit ging die henochische Sprache hervor.

Als berühmter Gelehrter widmete er sich technisch-naturwissenschaftlichen, philosophisch-neuplatonischen und esoterischen Studien und hielt bereits in jungen Jahren Vorlesungen an der Universität Paris. Er war führender Experte in Navigation und hat viele derjenigen Engländer ausgebildet, die Entdeckungsreisen über den Atlantik durchführen sollten. In einer von mehreren Abhandlungen, die Dee in den 1580er Jahren schrieb, um britische Erkundungsexpeditionen nach der Suche der Nordwestpassage anzuregen, prägte er den Ausdruck „Britisches Empire“.

Als Anhänger des Neuplatonismus der Renaissance (Hauptvertreter Marsilio Ficino) waren für Dee mathematische Forschungen und Untersuchungen in der hermetischen Magie sowie der Divination nicht unvereinbar, sondern er betrachtete diese Aktivitäten als unterschiedliche Aspekte einer konsistenten Weltanschauung mit der gleichen Aufgabe: der Suche nach einem transzendenten Verständnis der göttlichen Ideen, welche sich hinter der sichtbaren Welt befinden.

Den Gelehrten Frances Yates und Peter French zufolge besaß Dee zu seinen Lebzeiten die größte Bibliothek Englands und eine der größten von Europa.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search